Sehenswürdigkeiten in Almería

Unterwegs in der östlichsten Provinz Andalusiens

Wir haben lange darüber nachgedacht, wie man am einfachsten und übersichtlichsten alle Sehenswürdigkeiten in Andalusiens Provinz Almería in eine Liste bekommt. Am Ende haben wir uns einfach gedanklich ins Auto gesetzt und sind während des Schreibens einfach immer weiter gefahren. So konnten wir zumindest nichts vergessen, was auf dem Weg lag 🙂

Das Lesen aller Sehenswürdigkeiten auf einmal führte dann jedoch zu einem ziemlich umfangreichen E-Book mit 37 Seiten – und das war im Rohentwurf noch ohne Bilder 🙂. Die Vollversion gibt es demnächst an dieser Stelle zum Herunterladen.

Zum Klicken hier aber schon mal alles, was man in der Provinz Almería besuchen kann und damit es nicht ganz so „überfordend“ ist, mit einfach anklickbaren Inhaltsverzeichnis.

Viel Spaß bei deiner Reise vom Sofa aus – und hoffentlich bald hier vor Ort, live und in Farbe 🙂

Inhaltsverzeichnis

Bevor wir uns nun von Mojácar aus auf die Reise machen, wollen wir unsere Aufmerksamkeit nun aber erst einmal kurz auf das Dorf Mojácar selbst richten.

Mojácar – das schönste weiße Dorf in Almería

Seit 2003 gehört Mojácar ganz offiziell zu den schönsten, weißen Dörfern Spaniens. Jedes Jahr aufs Neue wertet eine Jury das aus und wir sind immer dabei 🙂

Das Dorf befindet sich am Ende der Sierra Cabrera im Osten der Provinz Almería auf einem Hügel etwa 170 Metern über dem Meeresspiegel. Es ist definitiv ein wunderbares Ziel, um deinen Urlaub zu verbringen.

Dieses besondere Dorf ist in zwei Bereiche unterteilt: Mojácar Pueblo (das Dorf) und Mojácar Playa. Seine sauberen Strände erstrecken sich über eine Länge von etwa 17 km und viele haben das Gütesiegel der blauen Flagge, was einen sorglosen Badespaß garantiert.

Alle Informationen zum Dorf und zum Strand haben wir auf zwei Seiten zusammengetragen, die du über die beiden Buttons erreichst. Wir verraten dir dort (fast) alle Geheimtipps … ein paar bleiben natürlich als Überraschung noch geheim 🙂

Wir verlassen Mojácar in Richtung Norden und folgen der Küste, das Meer immer zu unserer rechten Seite. Vorbei am Hafenort Garrucha, dem Wohnviertel Puerto Rey über Vera Playa – bekannt für seine Nudistenstrände und -Anlagen – nach Villaricos.

Hier gibt es, allerdings nur nach Terminabsprache, die Möglichkeit zur Besichtigung der

Necrópolis Fenicia de Villaricos

Die Stadt Baria (Villaricos) wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern gegründet. Sie wurden vom schnöden Mammon angezogen, den die Sierra Almagrera aufgrund ihres fruchtbaren Landes, ihrer reichlichen Fischereiressourcen und ihrer guten strategischen Lage bot. Jahrhunderte später war sie in den zweiten Punischen Krieg (209 v. Chr.) verwickelt und wurde von Publius Cornelius Scipio mit dem Spitznamen El Africano belagert und erobert. Diese Tatsache machte Villaricos zu einer römischen Gemeinde.

Die Nekropole mit mehr als 2.000 bisher ausgegrabenen Gräbern zeigt der Öffentlichkeit die Hypogea, Familiengräber reicher Menschen, die aus dem Felsen gehauen wurden.

Außerdem gibt es in Villaricos natürlich auch noch ein Castillo, dass nicht nur fast genauso aussieht wie das Castillo de Macenas in Mojácar, sondern auch dem gleichen Zweck diente.

Einen kleinen Abstecher machen wir, bevor es an der Küste weitergeht, ins Hinterland, und zwar nach

Cuevas de Almanzora

Castillo del Marqués de los Vélez

Das wichtigste Gebäude von Cuevas de Almanzora ist zweifellos das Castillo del Marqués de los Vélez an der Plaza de Libertad.

Es wurde an der Stelle des einstigen, römischen Turms erbaut und im Auftrag von Don Pedro Fajardo y Chacón als Festung erweitert. Es ist eine große, von Mauern umgebene Anlage, die durch einen einzigen Zugang betreten werden kann. Über der Tür prangt das Wappen der Familie Fajardo.

Sobald man eingetreten ist, findet man sich in einem gepflasterten Innenhof mit einem Amphitheater. Von hier aus kann man die drei Hauptgebäude betrachten, aus denen diese Festung besteht:

Der Torre del Homenaje (15.-16. Jahrhundert), vermutlich aus der Römerzeit, misst 16 x 19 m und ist in fünf Stockwerke unterteilt, die durch eine Wendeltreppe verbunden sind. Während des 18. Jahrhunderts diente es als Gefängnis und die Gefangenen verewigten hier ihre Wünsche und Träume an den Wänden ihrer Zellen.

Der Palast des Marquis (16. Jahrhundert); ist ein zweistöckiges Gebäude aus Quadern, das von vier zylindrischen Bastionen umgeben ist. Der Innenraum besteht aus zahlreichen Räumen, die sich zu einer zentralen Terrasse öffnen. Derzeit befindet sich hier das AMC Museum of Contemporary Art. eine der besten Kunstgalerien in Andalusien.

Das Haus der Tercia: ein neoklassizistisches Gebäude, das im 18. Jahrhundert als Scheune und Ort erbaut wurde, an dem die Menschen dem Marquis zu jener Zeit die Steuern (den Zehnten) zahlten. Es beherbergt derzeit die Stadtbibliothek, das archäologische Museum und den Ausstellungsraum La Tercia I. Der Anbau zu diesem Gebäude ist Tercia II; ein Glasraum mit zahlreichen halb im Boden vergrabenen Gläsern sowie der Dauerausstellung von Goyas Stichen (Sala Goya)

Weitere interessante Sehenswürdigkeiten in Cuevas de Almanzora

sind der Palacete de Don Torcuato Soler Bolea, indem heute das Rathaus von Cuevas untergebracht ist, und das Convento de San Francisco. Dieses ehemalige Kloster aus 1651 beherbergt heute das Colegio Municipal für Tanz, Musik und Theater.

Bekannt ist Cuevas de Almanzora auch für seine vielen, gut erhaltenen, Höhlenwohnungen.

Von Cuevas de Almanzora aus fahren wir weiter nach San Juan de los Terreros, dem letzten Dorf der Provinz Almería und auch dem letzten Dorf Andalusiens.

Gleich hinter dem Ortsausgang von San Juan Richtung Aguilas, am wunderschönen Strand Playa de los Cocedores endet nämlich Andalusien und man betritt die autonome Region Murcia.

San Juan de los Terreros

Das wichtigste Bauwerk ist auch hier das Castillo de San Juan de los Terreros, der ersten Wachanlage Almerías, die dadurch auch etwas größer ist als die Bewachungstürme am Meer gen Süden.

Heute beherbergt das Castillo de San Juan ein kleines Museum, aber richtig bekannt ist es durch den 3D-Virtual Reality Rundgang durch die Geoda von Pulpí, die bis vor Kurzem nur Forschern zur Verfügung stand und keinen Publikumsverkehr zuließ.

Die Geode von Pulpí

Im Jahr 1999 von der Madrilenischen Mineralogist Group entdeckt, ist diese Geode, nach der Naica-Geode in Mexiko, die zweitgrößte der Welt.

Die Geode von Pulpí, auch Pilar de Jaravía-Geode genannt, ist von riesigen Selenit Kristallen bedeckt, einer transparenten Gipsart. Und da sie in Europa einzigartig ist, und auch die einzige Geode der Welt die ohne besondere Ausrüstung begangen werden kann, sollte man diesen Besuch auf jeden Fall einplanen.

Allerdings gilt hier: sagt uns unbedingt weit im voraus Bescheid, damit wir eure Besichtigung buchen können. Die spärlichen Plätze sind leider nicht spontan buchbar.

Es wurde lange und hart dafür gearbeitet sie dem breiten Publikum zeigen zu können, denn grundsätzlich waren die Bedingungen von 20 °C und einer angenehmen Luftfeuchtigkeit ein Vorteil. Die Geode von Naica nämlich ist mit einer Raumtemperatur von 50 °C und bei 100 % Luftfeuchtigkeit für Besucher völlig ungeeignet.

Heute kann man über viele Stufen hinabsteigen, weshalb die Geode nicht empfehlenswert ist, wenn man nicht gut zu Fuß ist, oder Angst vor Tiefe oder Dunkelheit hat. Unten angekommen bekommt jeder Besucher die Gelegenheit sich die Geode aus nächster Nähe anzusehen. Zum Schutz der Geode darf diese selbstverständlich nicht betreten werden.

Die Führung dauert ca. 1,5 Stunden und ist ein echtes Highlight, da man so ein Naturwunder in Europa nie wieder bestaunen kann.

Von hier aus fahren wir jetzt ganz in den Norden der Provinz in die Sierra María – Los Vélez mit ihren Orten Vélez Rubio und Vélez Blanco.

Die Sehenswürdigkeiten von Vélez Rubio

In Vélez Rubio gibt es zwei wichtige Sehenswürdigkeiten, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte.

Das archäologische und ethnografische Museum Miguel Guirao

Das Museum befindet sich in einem der bedeutendsten Gebäude im historisch-künstlerischen Viertel von Vélez Rubio: dem alten königlichen Krankenhaus aus dem Jahr 1765 im bürgerlichen Barockstil.

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts führte das Gebäude ein gefährliches und hektisches Dasein: Es wurde von den französischen Truppen besetzt, 1822 als Krankenhaus für die Armen geschlossen, an die örtliche Miliz abgetreten, als Mutterschafts- und Findelhaus genutzt, Kaserne, Schule, Theater, Akademie usw. Bis es in 1887 von einer Gemeinschaft von Dienern Mariens übernommen wurde und unter diesen bis in die 1960er Jahre als Asyl diente.

Die Gründungsidee des Museums stammt von D. Miguel Guirao Pérez und seiner Familie, die der Ansicht waren, dass seine umfangreiche Sammlung für eine öffentliche Ausstellung von Nutzen wäre. Nach mehreren gescheiterten Versuchen wurde das Museum 1988 endlich Realität.

Iglesia Parroquial de Nuestra Señora de la Encarnación

… im Volksmund wegen ihrer Größe auch „die Kathedrale“ genannt. Diese religiöse Konstruktion ist das wichtigste, charakteristischste, spektakulärste und wertvollste Werk des Almería-Barock des 18. Jahrhundert.

Sie wurde 1754 vom Marquis von Los Vélez auf den Grundmauern der bei einem Erdbeben zerstörten alten Pfarrei San Pedro errichtet und gilt als wichtiges architektonisches Beispiel für die Entwicklung des Spätbarocks.

Der Innenraum hat einen lateinischen Kreuzgang und ist in drei Schiffe mit einer riesigen Kuppel unterteilt, die das Querschiff krönt. Das prächtige hölzerne Altarbild sticht auf dem Hochaltar hervor, der von Francisco Zesta zwischen 1769 und 1777 hergestellt wurde.

Von Vélez Rubio geht es weiter ins nahe gelegene Vélez Blanco.

Die Sehenswürdigkeiten von Vélez Blanco

Castillo de Vélez Blanco

Es ist eines der ersten Werke der spanischen Renaissance, äußerlich sehr gut erhalten und mit einer spektakulären Lage. Der Marqués de los Vélez ließ die Burg am höchsten Punkt der Stadt auf den Überresten einer alten arabischen Festung errichten.

Es wurde zwischen 1506 und 1515 und damit genau im Übergang von Gotik zu Renaissance erbaut. Der äußere Eindruck ist der einer imposanten Militärfestung, die ihre Verteidigung an die (damals) neuesten Artillerie-Waffen angepasst hat. Das Castillo von Vélez-Blanco besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Gebäuden, die durch eine Zugbrücke verbunden sind. Die Burg wird durch den ersten und am besten gesicherten Teil des Gebäudes betreten. Von diesem Teil sind leider nur noch die Wände erhalten, aber man weiß, dass sich hier die Artillerie befand.

Das zweite Gebäude, in das man über die Zugbrücke gelangt, ist der attraktivere Teil des Schlosses. Es ist ein hoch aufragender Palast, in dem der Hommage-Turm mit seiner Höhe von 33 Metern auffällt.

Wenn man sich das Innere des Schlosses ansehen möchte, sollte man unbedingt an einer Führung teilnehmen und das integrierte Museum besuchen. Hier erfährt man etwas über die Geschichte und das Leben im Castillo. Leider ist heute nur noch wenig von dem übrig, was einst eine der schönsten Burgen Spaniens war. Da die Burg jahrzehntelang verlassen war, wurde sie mehrfach geplündert und weitere, noch verbliebene Schätze und Kunstwerke wurden später in alle Welt verkauft und können jetzt in Paris oder der New Yorker MET bewundert werden …

Cueva de Ambrosio y Cueva de los Letreros

Die Höhle des Ambrosio ist eine altsteinzeitliche Fundstätte, die mittlerweile zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Sie liegt im Tal des Arroyo del Moral und diente als Zufluchtsort für die früheren Bewohner dieser Region. Man fand hier Höhlenmalereien aus einem roten Farbstoff.

Die weitaus wichtigeren Höhlenmalereien wurden allerdings in der etwas kleineren Cueva de los Letreros – der Höhle der Zeichen gefunden.

Hier wurden verschiedene Höhlenmalereien mit Szenen entdeckt, die mit den Aktivitäten der ersten Bewohner Südostspaniens im Zusammenhang stehen. Der als Unterschlupf genutzte Ort war Teil der großen Stätte prähistorischer Malerei im spanischen Mittelmeerraum, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Die Höhle von Los Letreros enthält Darstellungen der sogenannten prähistorischen Malerei im levantinischen Stil mit stark schematisierten Tierfiguren (Ziegen, Hirsche usw.) sowie Männern und Frauen, meist mit gesenkten Armen und Beinen. Die Höhlenmalereien stammen aus der Zeit um 5.000 v.Ch.

In dieser Höhle wurde auch die sogenannte Indalo-Figur entdeckt, die einen Mann darstellt, der einen Regenbogen mit den Händen hält, oder einen gespannten Bogen oder vielleicht auch die symbolisierte Sonne. Man wird wohl nie erfahren, was die Zeichnung genau darstellen sollte, aber sie ist in jedem Fall zum repräsentativsten Symbol Almerías geworden.

Der Indalo, das heutige Wahrzeichen Almerias, ist auch zum wichtigsten und umsatzstärksten Souvenir geworden und wer einen Indalo an der Haustür hat, lässt nur noch Gutes herein – Schlechtes muss dann draußen bleiben. So „garantiert“ er Sicherheit, Gesundheit, Geld, und alles was man sich sonst noch wünscht.

Aber ACHTUNG: Man darf sich einen Indalo für die Haustür niemals selber kaufen, sondern muss ihn geschenkt bekommen, damit er Glück bringt.

Und mit dieser Portion Glück fahren wir jetzt weiter. Nächster Halt: Macael

Macael – Tierra de Mármol oder auch das weiße Gold

Macael ist untrennbar mit dem Wort Marmor verbunden, denn die Steinbrüche ganz in der Nähe der Stadt, wurden bereits in der Antike genutzt.

Während des Neolithikums und der Kupferzeit nutzten die Bewohner des Almanzora-Tals die weißen Marmorsteine, um kleine schematische Figuren zu erstellen, die als „almeriensische Idole“ bezeichnet wurden und die für die Sammelgräber bestimmt waren. In der archäologischen Forschung wurden sie als eines der charakteristischen Elemente der „Kultur von Almería“ in der Antike gesehen.

Mit den Römern gewannen die Steinbrüche von Macael eine größere Bedeutung und wurden wirtschaftlich erschlossen, aber es waren die Mauren, die den Abbau in großem Stil betrieben. Ein großer Teil des Reichtums des Königreiches von Almería unter König Jairán gründet sich auf den Marmor von Macael.

Nach der Reconquista taucht der Marmorabbau Macaels auch wieder in Schriften auf. Macaels „Libro de Apeo“ (1573) berichtet, dass die damaligen Siedler den Marmor der Berge ohne Einschränkungen genutzt haben und es wird davon ausgegangen, dass hier die Grundlage des traditionellen Rechts der Einwohner von Macael liegt, Marmor frei zu verwerten. Nach einem komplexen und langen Prozesses wurde dieses Recht vom Stadtrat abgeschafft und die Stadt verwaltete von nun an die Rechte.

Die Inbetriebnahme der Almanzora-Eisenbahn in 1895 markierte den Beginn des Aufschwungs von Macaels Marmorindustrie und bot plötzlich die Möglichkeit, ihre Produkte in ganz Spanien und Europa zu vertreiben.

Derzeit ist Macael der größte Marmorproduzent in Spanien, das wiederum den zweiten Platz in der Welt einnimmt.

Neben interessanten Führungen durch die Steinbrüche und das Marmorinformationszentrum sollte man auch in jedem Fall die Stadt Macael selbst besuchen. Hier findet sich der größte, aus Marmor hergestellte, Mörser der Welt. Er schaffte es sogar in das Guinnessbuch der Rekorde.

Und auch eine Replik des Brunnens aus dem Löwenhof der Alhambra steht mitten in der Stadt, um die Verwendung seines Marmors in der Kunst im Laufe der Geschichte hervorzuheben.

Der Löwenbrunnen ist eine der bekanntesten – und die meist fotografierte – Installation der Alhambra und gilt als Höhepunkt der andalusischen Kunst … ein Symbol für ihren dekorativen Reichtum.

Die anlässlich ihrer Restaurierung durchgeführte Studie bestätigt, dass sowohl das Becken des Brunnens, als auch die Löwen aus Macael-Marmor bestehen, der zwischen 1362 und 1391 unter der Herrschaft von Mohamed V. hergestellt wurde.

Er besteht aus 12 Löwen, die sich alle in Größe und Details unterscheiden. Das Becken, 262 cm. im Durchmesser und 49 cm. dick wurde in einem Stück gefertigt. Am äußeren Beckenrand findet man eine Inschrift der 12 Verse des Ministers und Dichters Ibn Zamrak.

Genau genommen besteht der einzige Unterschied der in Macael installierten Replik gegenüber dem Original darin, dass das Replik von einer Reihe von Marmorplatten umgeben ist, auf denen die Inschrift dieser Verse Spanische übersetzt wurden.

Nach unserem kleinen Ausflug zum weißen Gold von Macael führt unsere Reise uns nun zum nächsten Castillo, nämlich dem

Castillo de Séron

Die Burg von Serón stammt aus der Nasridenzeit (13. Jahrhundert) und befindet sich im höchsten Teil der Stadt. Von dort aus kann man das gesamte Almanzora-Tal, die Sierra de las Estancias und einen Teil der Provinz Granada sehen. Es spielte eine wichtige Rolle in der muslimischen Ära und diente als Zuflucht im maurischen Aufstand. Von der ursprünglichen Festung sind nur noch eine Wand und einige Wandleinwände erhalten. Der Grundriss der Burg von Serón ist rechteckig und besteht aus trapezförmigen Würfeln mit breiten Sockeln, auf denen Türme errichtet werden, die auf mit Mörtel verklebtem Mauerwerk aus Ziegeln für Ecken, Türen und Fenster gebaut sind. Oben befindet sich eine kleine Esplanade, auf der der Glockenturm im Neomudéjar-Stil errichtet wurde. Der quadratische Grundriss ist auf einem Mauerwerksockel erhöht. Es ist in zwei Stockwerke unterteilt und hat an jeder Vorderseite zweiteilige Fenster, die in einem Halbkreisbogen aus Ziegeln enden.

Ein weiteres wichtiges Bauwerk ist die

Iglesia de la Anunciación de Serón

Der Bau aus dem 17. Jahrhundert wurde 1983 zum Nationalen Historisch-Künstlerischen Denkmal erklärt, da in ihm die beiden architektonischen Traditionen dieser Zeit in der Region zusammenkommen, der Mudéjar, Erbe der islamischen Tradition, und die christliche Tradition.

Sowohl für kulturell und/oder geologisch Interessierte, als auch für Wanderer empfehlen wir den Besuch hoch oben in

Las Menas de Serón

Las Menas de Serón, die Mienen von Serón charakterisieren eine Bergbaustadt, deren Eisenvorkommen für mehr als ein halbes Jahrhundert die wichtigsten und produktivsten in der Provinz Almería waren. Nach und nach mit einer hierarchischen Stadtplanung erbaut, beherbergt es Gebäude von großer architektonischer Qualität, darunter die Eremitage von Santa Bárbara, das Krankenhaus, Büros, Arbeiterpavillon, Werkstätten und mehrere Häuser von Managern und Technikern.

Nach der Schließung der Minen im Jahr 1968 kam es zu mehreren Plünderungen. Ein Teil der Gebäude wurde jedoch als Touristenzentrum mit einem Geomining-Interpretationszentrum und einem Waldpark mit einheimischen Bäumen und Sträuchern wiederaufgebaut. So ist es möglich, sowohl die Bergbaugeschichte des Gebiets als auch die Umwelteigenschaften der Sierra de los Filabres kennenzulernen.

Hier oben, auf fast 2000 m Höhe, ist die Natur das wirklich Besondere. Flora und Fauna unterscheiden sich komplett von dem, was man weiter unten und in der Nähe des Meeres erlebt und gesehen hat. Es gibt hier Großwild und Wälder, was für uns zu einer echten Ausnahmeerscheinung geworden ist. Viele Wanderwege führen durch die wunderschöne Landschaft und im Winter gibt es auch gerne mal Schnee, was man an den Schneeleitstäben am Straßenrand erkennen kann.

Und wenn man nun schon hier oben ist, gibt es noch ein ganz besonderes Highlight, also eigentlich zwei. Das erste verraten wir allerdings nur unseren Gästen, damit es auch noch lange etwas ganz Besonderes bleibt. Das Zweite ist ein Besuch des

Observatorio de Calar Alto

… das größte Observatorium auf dem europäischen Festland

Der offizielle Name lautet Deutsch-Spanisches Astronomisches Zentrum (DSAZ) bzw. auf Spanisch Centro Astronómico Hispano-Alemán (CAHA) und wie der Name verrät, handelt es sich hierbei um ein Gemeinschaftsprojekt.

Es gibt Tagesführungen und auch Angebote am späten Abend zur Sternenbeobachtung. Die Internetseite ist auf Englisch verfügbar und informiert wirklich viel umfangreicher als wir es jemals könnten. Gerne helfen wir beim Buchen jedweder Eintrittskarten 🙂

Von Calar Alto steigen wir in Richtung Almería wieder aus den Bergen ab. Vor uns liegt die Wüste von Tabernas und wir haben wunderschöne Blicke auf Almería und das Meer.

Unten angekommen lohnt sich ein Stop in Gérgal, das wir sowieso passieren …

Das Castillo de Gérgal

Die Burg von Gérgal ist eine niedrige, mittelalterliche Festung. Die strategische Lage im Nordosten der Stadt auf einem der Hügel, die die Ausläufer der Sierra de los Filabres bilden, bietet einen weiten Blick auf den Ort.

1492 schenkten die katholischen Könige diese Burg zusammen mit den Städten Gérgal, Bacares und Velefique Don Alonso de Cárdenas vom Orden von Santiago.

Während des 16. Jahrhunderts spielte die Burg von Gérgal eine große Verteidigungsrolle gegen die Überfälle türkischer und berberischer Piraten, die an den Küsten Almerias landeten.

Nach der endgültigen Vertreibung der Mauren zwischen 1571 und 1620 war das Gebiet halb entvölkert und dem Banditentum der Gesetzlosen ausgesetzt. Die Burg wurde im 17. Jahrhundert wiederaufgebaut, um die Ordnung wiederherzustellen und die Wiederbevölkerung zu fördern. Mitte des folgenden Jahrhunderts gehörte es Isabel Pacheco Portocarrero, Gräfin von Puebla del Maestre und Marquise de la Torre de las Sirgadas, die es als Lagerstätte für die Körner verwendete, die sie durch Zehnten und staatliche Rechte erhielt.

Die letzte Erbin war María Luisa Fernández de Córdoba y Marín, Enkelin des XIX. Grafen von Puebla del Maestre. Sie starb um 1940 ohne Nachkommen und vermachte das Schloss dem Stadtrat von Gérgal. 1968 ging die Burg in den Besitz des Staates über, der sie für veräußerlich erklärte und anschließend auf einer Auktion an einen privaten Investor verkaufte.

Bevor wir jetzt nach links in die Wüste abbiegen, machen wir einen kurzen Schlenker nach rechts. Hier liegt noch ein ganz besonderes Highlight am Rio Andarax.

Yacimiento Arqueológico de Los Millares in Santa Fé de Mondújar

… oder kurz: Los Millares
Dabei handelt es sich um die mit Sicherheit wichtigste kupferzeitliche Siedlung in Europa aus der Zeit von 3200 bis 2200 v. Chr.

Die Ausgrabungsstätte besteht aus einer Stadt mit vier konzentrischen Mauern, einer Nekropole von Gemeinschaftsgräbern und einer Reihe von 13 Festungen auf beiden Seiten der Rambla de Huéchar, die das mächtige Verteidigungssystem vervollständigen, dass die Siedlung und ihre Umgebung kontrollierten.

Die Nekropole erstreckt sich über eine Fläche von etwa 13 Hektar und befindet sich am Rande der Stadt. Es besteht aus etwa 80 großen Gräbern und verschiedenen zeremoniellen Strukturen. Die Gräber sind in kleinen Gruppen verteilt und spiegeln die familiären, sozialen und symbolischen Beziehungen wider, die in Los Millares bestanden.

Die meisten Gräber bestehen aus einer kreisförmigen Kammer mit einem Durchmesser zwischen 3 und 6 Metern, die manchmal verschiedene seitliche Nischen aufweist.
Von außen ist die Kammer über einen Korridor erreichbar und das Ganze wurde mit einem Hügel aus Erde und Steinen bedeckt.

Die Stadt hat drei konzentrische Mauern, die die Siedlung nach außen schließen. Im Inneren befindet sich eine Zitadelle, die typischen Rundhäuser, sowie einige Gebäude für die öffentliche Nutzung und Bauarbeiten im Zusammenhang mit der Verteilung und Speicherung von Wasser. Die Hauptwirtschaftsaktivität war Landwirtschaft, Viehzucht und Jagd sowie andere Spezialberufe wie Metallbearbeitung und Herstellung von Pfeilspitzen.

Ein wirklich interessanter Ausflug in die Geschichte weit vor Christus.

Jetzt könnte man – wo man schon mal da ist – dem Rio Andarax folgen und in die Sierra Nevada fahren.

Dieser Teil des berühmten Gebirges nennt sich Alpujarras Almerienses und ist absolut beliebt bei Wanderern und Feinschmeckern. Eine Fahrt entlang des Flusses ist einfach nur schön. Von Canyajar, über Padules mit seinen berühmten Wasserfällen bis hin nach Laujar so richtig was für’s Auge.

Da hier aber auch Wein angebaut wird, widmen wir dieser Strecke eine eigene Seite … später mal 🙂 … und fahren schnell wieder in die Richtung, aus der wir kamen. Wir wollten ja eigentlich auf dem Weg von Gérgal nach Almería noch in die Wüste …

Auf dem Weg in die einzigste Wüste Europas machen wir noch einen kleinen Abstecher über Sorbas mit seinen bekannten Höhlen.

Las Cuevas de Sorbas

Die Höhlen von Sorbas befinden sich im Naturgebiet Karst y Yesos de Sorbas. Es ist das größte unterirdische Höhlen-System in ganz Spanien. Die Höhlen sind 6 Millionen Jahre alt und bestehen aus Karst und Gips – ein wahrlich besonderer Ort für alle Höhlenforscher von klein bis groß und von jung bis alt. Es gibt verschiedene Besichtigungstouren für alle Altersklassen, in Englisch und Spanisch.

Und noch ein klitzekleiner Abstecher auf dem Weg in die Wüste muss einfach sein, und zwar nach

Lucainena de las Torres

Dieses kleine, weiße Bergdorf liegt ca. 500 m über dem Meeresspiegel und hat eine bewegte Vergangenheit.
Im Jahr 1895 begann man in Lucainena mit dem Abbau von Eisenerz und in kürzester Zeit mauserte sich das Dorf zum produktivsten Werk mit der besten Infrastruktur in der gesamten Provinz Almería. Modernste Technik und eine 35 km lange Bahnstrecke zum alten Hafen von Agua Amarga ließen die Mine bis 1942 auf Hochtouren arbeiten. Die im Jahr 1900 errichteten Öfen können bis heute besichtigt werden und Informationsschilder erklären die damaligen Arbeitsprozesse sehr genau.

Ein Teil der Bahnstrecke ist heute ein Wanderweg im Netz der Via Verde. Und während eines Aufenthalts bei uns gibt es noch einen super Geheimtipp, aber den müssen wir einfach vor Ort erklären 😉.

Und jetzt geht’s endlich auf zu Europas einziger und einzigartiger Wüste.

Die Wüste von Tabernas

Entstehung und Geologie

Zwischen den Bergen der Sierras Nevada, Gador, Filabres und Alhamilla liegt eine der dramatischsten Landschaften Spaniens, das öde Desierto de Tabernas. Die einzige echte Wüste in Europa.

Dieses Gebiet war tatsächlich einmal vom Meer bedeckt, bis die Sierra Alhamilla nach oben stieß und das -Gebiet um den Ort Tabernas quasi aus dem Meer hob.

Das Endergebnis des Sedimentations- oder Absetzprozesses ist ein Gelände aus Kalziumkarbonat, Schlammstein und Sandstein, welches sehr anfällig für Erosionen ist. Im Laufe der Zeit haben Wetter- und Umweltbedingungen diese erstaunliche und ungewöhnliche Landschaft erschaffen.

Die seltsam erodierten Schluchten, trockenen Flussbetten und kargen Hänge, die anscheinend keine Vegetation aufweisen, von der Sonne gebleicht und gelegentlich in ockerfarbenen Farbtönen getunkt scheinen, haben eine surreale Mondqualität. Mit seinen armen Böden, geringen Niederschlägen und Temperaturen zwischen -5 °C und +48 °C hat sich die Landschaft durch Landwirtschaft und andere menschliche Aktivitäten kaum verändert.

Die Wüste von Tabernas ist eine der geologisch interessantesten Landschaften in Europa, da sie den Prozess der natürlichen Wüstenbildung und Erosion deutlich zeigt. Zu seinen Merkmalen gehören tiefe Schluchten, die durch die seltenen, aber heftigen Regenfälle, die nur an wenigen Tagen im Jahr auftreten, herausgearbeitet wurden. Ein weiteres Merkmal sind „Rohrleitungen“, bei denen Wasser durch die Spitze eines Abhangs dringt und weiter unten durch ein Loch austritt, wobei das Gebirge dabei ein unterirdisches Rohr bildet.

Flora und Fauna

Obwohl die Umwelt ziemlich karg und nahezu unbewohnbar ist, gedeihen hier tatsächlich einige Tier- und Reptilienarten, hauptsächlich Kaninchen, andere Nagetiere, Eidechsen und Schlangen.

Die Wüste ist ein Gebiet mit besonderem Schutz für die Vielzahl von Vögeln, die in den Schluchten Zuflucht gefunden haben. Zu den Arten, die entdeckt werden können, gehören der Bienenfresser, Singvögel, die Felsenschwalbe, der Wüstengimpel und die DuPont Lerche.

Greifvögel wie der Wanderfalke und der Habichtsadler aus der Sierra Alhamilla nutzen die Wüste als Jagdgebiet.

Die Wüste als Film Location

Filmemacher fühlen sich seit langem von der Landschaft dieser Wüste angezogen, denn die staubigen Ödländer zwischen Tabernas und Gador erinnern an dunkle Geschichten aus Arizona, Kalifornien und dem Wilden Westen. So war die Wüste von Tabernas auch Schauplatz vieler der sogenannten Spaghetti-Western. Man kann wohl auch mit Fug und Recht behaupten, dass Clint Eastwoods Karriere in der Wüste von Tabernas begann. Und darauf ist man hier mächtig stolz.

Die einzigartige Landschaft hat Wohlstand und Ruhm gebracht und das Gebiet weltweit bekannt gemacht.

Aktuell wurden in der Wüste wie auch in der Alcazaba von Almería einige Szenen für „Games of Thrones“ gedreht. Und Bully Herbig drehte einen Großteil seine Filme hier, weswegen wir mittlerweile echte Bullyfans sind.

Und was brauchten die Spaghetti-Western noch außer karge Wüstenlandschaften? Richtig: Dörfer mit Saloons Saufen, Banken zum Ausrauben und Pferden um sich aus dem Staub zu machen 🙂

Die wichtigsten Western Dörfer in Almería

Fort Bravo

Das Filmdorf Fort Bravo liegt malerisch an einer Schlucht und ist nur durch eine abenteuerliche Fahrt durch ein trockenes Tal erreichbar, wo beim Passieren des Grenzpostens, der Eintritt bezahlt und vor den Toren des Forts geparkt wird.

Man muss sich wirklich ein wenig die Augen reiben, um zu glauben, dass man hier in Europa ist. Die Kakteen, die Weite des Geländes, das blendende Licht und die gespenstisch angespannte Atmosphäre des Filmdorfes machen die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Fort Bravo ist das älteste der Western-Dörfer, die hier für Dreharbeiten gebaut wurden, und wird bis heute verwendet. Viele großartige Regisseure haben hier gefilmt; Western, Kriegsfilme und Fantasy-Abenteuer wurden hier, im Südosten Spaniens, gedreht.

Die berühmten Spaghetti-Western der 60er und 70er Jahre stammen fast alle von hier.

Dieses Land hat einige der größten Legenden der Leinwand gesehen, wie Charles Bronson, Claudia Cardinale, Brigitte Bardot, Clint Eastwood, Steve McQueen, Yul Brynner, Faye Dunaway, Sean Connery, Bud Spencer, Terence Hill, Gregory Peck und Harrison Ford; die größten Revolverhelden der Filmgeschichte haben hier in Almería gedreht.

Unter der Leitung des italienischen Kultregisseurs Sergio Leone entstanden Spaghetti-Western als Dollars-Trilogie mit Clint Eastwood: „Eine Handvoll Dollar“ und „Für ein paar Dollar mehr“ (1965) oder der Klassiker „Zwei glorreiche Halunken“ aus dem Jahr 1966.

Diejenigen, die die Saloon-Szenen aus den Karl-May-Filmen kennen, werden im Saloon von Fort Bravo viele Déjà-vus haben. Vielleicht siehst du sogar sein Whiskyglas wie im alten Film über die Theke gleiten.

Was viele nicht wissen, dass einer der Hauptfilme von Indiana Jones, The Last Crusade, in Almería gedreht wurde. Die trockenen Ramblas waren die einzigen Zeugen die Schauspieler Harrison Ford und Sean Connery in schwerer Rüstung, gegen die die Nazis kämpfen sahen. Auch die Szenen im jordanischen Petra wurden hier gedreht.

Der wirklich große Durchbruch für die andalusische Wüste als Filmset kam mit den Dreharbeiten zu Lawrence von Arabien mit Peter O’Toole.

Sogar Werbespots für die Autoindustrie wurden hier gedreht, wie der Spot von Peugeot Partner 2015 oder die Pepsi Werbung mit David Beckham und den Teams von Manchester United und Real Madrid.

2014 filmte Ridley Scott sein Epos Exodus, für das 2.000 dunkelhaarige Amateurschauspieler gesucht wurden. Täglich konnten Statisten zwischen 80 und 100 Euro verdienen.

Wenn du Fort Bravo besuchst, solltest du dich am Eingang nach den Zeiten der Westernshows erkundigen. Sie sind wirklich lustig, inszeniert von Schauspielstudenten oder Statisten, die ihre Freizeit der lokalen Filmindustrie widmen.

Inszenierungen finden auch im dunklen Saloon zwischen den alten Holztischen statt oder an der Bar, wo ein Whisky bestellt wird. Es gibt einen schlechten Sänger mit einer noch schlechteren Gitarristin und eine Can-Can Show. Einen Vergleich mit dem Moulin Rouge in Paris stellen wir hier absichtlich nicht an 🙂

Auch Werbespots werden hier gedreht für Autos, Motorräder und Cola. Pepsi drehte hier 2012 einen richtig abgefahrenen Werbespot, in dem Real Madrid im Saloon auf Manchester United traf – in Person David Beckham auf Iker Cassilas. Nachdem die Westerntracht fällt geht das Fussballspiel los …

Oasys – Mini Hollywood

Mini-Hollywood ist heute weit mehr als nur ein Film-Dorf. Neben vielen bekannten Drehplätzen aus der Western-Ära gibt es hier heutzutage einen großen Schwimmbereich und einen Zoo.

Es handelt sich mittlerweile eher um einen Familien-Spaß-Park, in dem gerade die Kleinsten sehr auf ihre Kosten kommen. Ganz interessant ist allerdings das kleine Filmmuseum.

Western Leone

Die ist der kleinste der drei Themenparks und die Anlage verdankt ihren Namen dem Regisseur, der maßgeblich zur Entstehung der Filmindustrie von Almería beigetragen hat, dem Italiener Sergio Leone.

Diese Filmkulisse wurde ursprünglich für den wohl berühmtesten aller Sergio Leone Filme „Spiel mir das Lied vom Tod“ gebaut. Mit Henry Fonda, Charles Bronson und Claudia Cardinale war dies einer der wichtigsten Filme aus der Reihe von Spaghetti-Western, die von Sergio Leone inszeniert und in der Wüste von Tabernas gedreht wurden.

Diejenigen, die sich an den Film erinnern, können die Wüstenstadt Sweetwater und die McBain Ranch auch heute noch sehr gut erkennen.

Wenn du jetzt noch immer nicht genug von Western hast, dann klick dich doch rüber zu unserem Blogpost über die Wüste von Tabernas – ein perfekter Tagesausflug in Almería ist dir sicher 😉.

Weitere wichtige Drehorte im Zusammenhang mit den Spaghetti-Western finden sich rund um das Dorf Los Albaricoques und vor allem auch dem Cortijo del Fraile.

Damit verlassen wir Tabernas und die Wüste und fahren gemütlich zurück an die Küste. Hier befindet sich das Naturschutzgebiet Cabo de Gata.

Sehenswürdigkeiten in Almería – Der Naturpark Cabo de Gata/Nijar

Wenn es um den Naturpark Cabo de Gata geht weiß man gar nicht, wo wo man zuerst anfangen soll. Mit den einzigartigen Buchten und Stränden, den wunderschönen Wanderwegen durch unberührte Natur, den noch nach Sattelleder duftenden Dörfern die durch die Spaghetti-Western Geschichte schrieben? Dem Glück der Silber- und Goldschürfer, die kleinen Fischerdörfer mit ihren leckeren Restaurants? Oder die kleinen Dörfer, die an vergangene Hippie-Zeiten erinnern und immer noch diesen ganz bestimmten Vibe haben?

Cabo de Gata bietet wirklich für jeden etwas!

Der Naturpark Cabo de Gata/Nijar ist vulkanischen Ursprungs und war seinerzeit das erste Biosphärenreservat, welches unter den Schutz der UNESCO fiel. Es besteht zu ca. 37.000ha aus Land und zu ca. 12.000ha aus Wasser. Das Mittelmeer gilt hier als am besten geschützt und somit auch am ursprünglichsten. Das glasklare Wasser ist mehr als spektakulär!

… da wir aber gerade aus der Wüste kommen, wo wir uns intensiv mit den alten Western und Filmgeschichte beschäftigt haben, fangen wir im Herzen Cabo de Gatas an mit dem

Cortijo del Fraile

Das Cortijo del Fraile ist ein abgelegenes und leider mittlerweile ziemlich zerstörtes Bauernhaus in der Nähe des kleinen Dorfes Los Albaricoques, welches zu einem privaten landwirtschaftlichen Unternehmen gehört. Ursprünglich im 18. Jahrhundert von Dominikanermönchen gebaut, gelangte es erst viel später in Privatbesitz.

Die lokale Verwaltung und die Anwohner haben bisher erfolglos versucht, den Eigentümer des 730 ha großen Anwesens davon zu überzeugen, das Cortijo wieder aufzubauen oder zumindest vor weiterer, natürlicher, Zerstörung zu schützen.

Das Cortijo ist ein geschlossenes Gehöft, wie es typisch für andalusische Landgüter ist, mit einer zentralen Terrasse, einer Kapelle mit Glockenturm und Krypta, Außenöfen und einem Brunnen.

Es wurde im 18. Jahrhundert von den Brüdern des Dominikanerordens aus Almería erbaut, 1836 wurde es vom Staat beschlagnahmt (im Rahmen einer nationalen Enteignung von Kirchenbesitz) und nach einer Auktion an eine private Familie verkauft.

Wieso ist das Cortijo del Fraile für die Region so immens wichtig?

Das Cortijo del Fraile hat eine gruselige Vergangenheit und beherbergte zwielichtige Gestalten – aber das sind zwei Paar Schuhe 🙂

Das Cortijo del Fraile als Drehort

Als imposantes Gebäude an einem abgelegenen Ort wurde es im Laufe der Jahre als Kulisse für eine Reihe von Filmen verwendet. Darunter die Klassiker mit Clint Eastwood: „The Good, The Bad and The Ugly“ und „For a Few Dollars More“, sowie einige italienische Western und ein paar spanische TV-Dramen.
„In the Good, the Bad and the Ugly“ fährt Tuco (The Ugly) mit einer Kutsche mit sechs Pferden, ähnlich einer Postkutsche vor und hält vor dem Cortijo, angeblich einer katholischen Mission seines Bruders. Ein Mönch kommt aus dem Gebäude und er und Tuco nehmen zusammen den verletzten Blondie (The Good) und tragen ihn ins Haus.

Hier muss ich mal anmerken, dass ich nie ein großer Fan von Westernfilmen war. Meine Oma habe ich immer ausgelacht, wenn sie alte Clint Eastwood-Schinken gucken wollte. Heute sitze ich wie gefesselt vor jedem einzelnen Western der hier gedreht wurde und fahre mir dann den Ort “in echt” angucken – so bekloppt kann man werden 🙂

Das Cortijo del Fraile und die Bluthochzeit

Das ist die dunkle, aber leider wahre Geschichte vom Cortijo del Fraile.
Am 22. Juli 1928 fand im Cortijo das „Crimen de Nijar“ (Verbrechen von Nijar) statt, welches Federico Garcia Lorca dazu inspirierte, sein berühmtes Stück „Die Bluthochzeit“ zu schreiben. Es war auch die Vorlage für den Roman „Puñal de Claveles“ von Carmen de Burgos.

Francisca Cañadas Morales wurde 1908 in Nijar geboren und lebte im Cortijo del Fraile. Sie wurde wegen ihres lahmen Beines als Paquita La Coja (Paquita die Lahme) bekannt. Einige führen dies auf Polio zurück, andere auf einen Hüftschaden, da ihr Vater ihr als Baby wohl zu hart auf ihren Hintern schlug, damit sie aufhören würde zu weinen.

Ihr Vater arrangierte, dass sie Casimiro Perez Pino heiratete, der in der Nähe des Cortijo lebte.

Die Hochzeitsgesellschaft traf sich am Abend im Cortijo Del Fraile zur nächtlichen Hochzeit (damals üblich) und die Gäste bemerkten, dass die Braut plötzlich weg war. Dann stellten sie fest, dass auch ihr Cousin Francisco Montes Cañadas vermisst wurde, und sehr schnell war klar, dass sie mit dem Mann durchgebrannt war, dem sie von klein auf sehr nahegestanden hatte. Die Gäste begannen nach ihnen zu suchen und fanden Paquita eine Meile entfernt, mit zerrissenen Kleidern und einem blutigen Hals. Sie behauptete von maskierten Räubern gewürgt worden zu sein.

Franciscos Leiche wurde 8 km entfernt in Cañada Honda Serrata (später durch einen spontanen Steinhaufen aus kleinen Steinen und einem Holzkreuz gekennzeichnet) gefunden. Auf ihn war dreimal geschossen worden.
José Pérez, der Bruder des verlassenen Bräutigams, zeigte sich selbst wegen Mordes an. Er behauptete bei der Verhandlung jedoch, er habe nicht den Abzug gedrückt, wollte aber auch nicht sagen, wer das tat. Perez wurde daraufhin für schuldig befunden und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, verbüßte jedoch nur drei davon und starb kurz darauf an Typhus.

Der versuchte Mord an Paquita wurde begangen von Carmen Glen, ihrer eigenen Schwester, sowie der Frau von José Perez, die dieser die ganze Zeit geschützt hatte. Carmen wurde wegen versuchten Mordes für schuldig befunden und zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt.

Der verschmähte Bräutigam Casimiro erwies sich als unschuldig in Bezug auf den Mord. Er sprach nie wieder mit Paquita und heiratete später Josefa Segura. Sie lebten mit ihren beiden Kindern im Fischerdorf San José und er starb 1990. Paquita lebte zurückgezogen als Einsiedlerin in El Hualix in der Nähe des Cortijo, betreut von einer Nichte. Sie heiratete nie und weigerte sich, ihre Geschichte zu erzählen, trotz Anfragen von Journalisten aus der ganzen Welt. Sie traf Carmen nur noch einmal – als Paquita sehr krank war, kam Carmen an ihr Krankenbett und entschuldigte sich. Paquita vergab ihr, wollte aber nicht weiter über die Geschehnisse reden. Sie starb 1987 und wurde auf dem Friedhof von Nijar unweit ihres ermordeten Cousins beigesetzt.

Nach so viel schrecklicher Geschichte widmen wir uns nun aber wieder den schönen Dingen und begeben uns an die wundervollen Strände des Naturparks Cabo de Gata.

Um vom Cortijo del Fraile an diese unberührten Strände zu gelangen, nimmt man am besten den Weg durch die Minen nach Rodalquilar.

La Ruta de las Minas de Rodalquilar

Über Feldwege voller roter Erde geht es also Richtung Rodalquilar. Die Bergbautradition von Rodalquilar reicht weit zurück und beginnt mit der Gewinnung von Alaun, einem Fixiermittel für die Farben von Geweben, welches im Mittelalter von großer Bedeutung war.

1883 wurde dann Gold in der Mine „Las Niñas“ in der Lobo-Schlucht entdeckt, weniger als einen Kilometer von der Stadt Rodalquilar entfernt. Das Problem bei der Gewinnung bestand darin, dass das Gold im Quarz verstreut war und eine Technologie für die Gewinnung benötigt wurde, die zu dieser Zeit in Rodalquilar nicht verfügbar war.

Die Lösung bestand darin, den Quarz per Schiff in den Hafen von Mazarrón zur Metallhütte „Santa Elisa“ zu transportieren. Dort schmolz man es und erhielt Barren, welche dann nach Antwerpen verschifft wurden. Dort wurden Blei und Gold dann getrennt.

1915 wurde in einer weiteren Mine „María Josefa“ Gold entdeckt. Das Besondere dieser Entdeckung war, dass das Gold hier nicht im Quarz verstreut war und so konnte man es direkt am Fuße der Mine fördern.

Dies markierte den Beginn der Suche nach dem Rodalquilar-Gold und das verschlafene Dorf mit nur 200 Einwohnern schaffte es nach ganz oben in den Gold-Olymp. Das Werk in Rodalquilar übertraf sowohl das bis dahin weltweit renommierteste Werk in Denver, als auch das größte Werk Europas von Adaro.

Der gesamte Alltag von Rodalquilar drehte sich plötzlich nur noch um die Gewinnung von Gold und aufgrund des dadurch entstehenden Reichtums gab es viele Dinge, die für diese Zeit eigentlich nicht „normal“ waren, wie ein Kino und einen Wirtschaftsclub.

Rodalquilars goldener Traum endete jedoch bereits 1966 wieder.

1989 wurde, mit der Eröffnung einer neuen Mine ein weiterer Versuch unternommen, Gold zu gewinnen. Man strebte eine Förderung von 200.000 Tonnen pro Jahr an.

Die Produktion von Rodalquilar war jedoch jetzt im Vergleich zu anderen, neueren Wettbewerbern in anderen Teilen der Welt zu klein. Die Yanacocha-Mine in Peru förderte 350.000 Tonnen pro Tag, und diese enorme Produktion machte die Rodalquilar-Minen erneut unrentabel. 1990 wurden die Rodalquilar-Minen vollständig geschlossen, und es ist mehr als unwahrscheinlich, dass sie jemals wieder geöffnet wird. Obwohl der ein oder andere auch heute noch davon träumt …

Es gibt ein sehr gutes Informationszentrum am unteren Fuß der großen Hauptmine in Rodaquilar. Auf dem Weg vom Cortijo del Fraile hierhin kann man auch an einigen verlassenen Minendörfer halt machen und dort längs spazieren – tolle Fotomotive inklusive.

Ja und einmal in Rodalquilar angekommen suchen wir uns erstmal eine der vielen Bars aus, um uns ein bisschen näher mit den Orten Cabo de Gatas zu beschäftigen …

Die Dörfer Cabo de Gatas

Die wichtigsten und auch schönsten Dörfer Cabo de Gatas liegen auf „unserer Seite“ an der östlichen Küste bis hin zum berühmten Leuchtturm des Naturschutzparks an der Südspitze. Einzige Ausnahmen sind Nijar im Landesinneren und San Miguel de Cabo de Gata an der Westküste.

Nijar

Zum einen haben wir landeinwärts einen der Namensgeber des Nationalparks, Nijar. Ein besonders für seine Töpferkunst bekannt gewordenes Dorf. Natürlich gibt es hier auch getöpferte Importware, aber Nijar zeichnet sich aus durch eine Reihe lokaler Künstler die wunderschöne Dinge töpfern, sowohl für den alltäglichen Gebrauch als auch Dekoratives.

Weiterhin hat Nijar eine überregional bekannte Kaktuszüchterei – das Cactus Nijar. Hier kauft man die schönsten und außergewöhnlichsten Kakteen in einer wunderschönen Anlage. Bei dem geballten Fachwissen, dass den interessierten Laien hier erwartet bleibt einem förmlich die Spucke weg. Ganz besonders ist, dass diese Kakteenhandlung auch als Kulturzentrum fungiert. Es gibt hier nämlich auch eine Bühne auf der regelmäßig Konzerte stattfinden und der deutsche Jazzmusiker, Helge Schneider, trat hier in der Vergangenheit bereits mit seiner Band auf. Woher auch sonst sollte seine Inspiration zu dem Song „Sommer, Sonne, Kaktus“ stammen?

Wir waren übrigens sehr überrascht wie viele Menschen zu diesem Konzert kamen, wo wir doch davon ausgingen, dass hier keiner Helge Schneider kennen würde 🙂

Von etwaigen Marktplätzen, Kirchen etc. sehen wir in diesem Teil mal ab 🙂

Weiterhin hat Nijar den ersten (und einzigen) Schmetterlingszoo in der Provinz, in dem bis zu 300 Exemplare von etwa 30 verschiedenen Arten zusammenleben.

Es wird immer schwieriger, Schmetterlinge zu sehen, weil es überall auf der Welt immer weniger Blumen und leider immer mehr Beton gibt. Deshalb ist ein Schmetterlingsgarten wie dieser der ideale Ort, um die wunderschönen und filigranen Tiere aus der Nähe zu beobachten.

Im Schmetterlingsgarten verfolgt man den Fortpflanzungszyklus sehr genau. Man kümmert sich um die Eier, um zu verhindern, dass die Hauptfeinde der Schmetterlinge, die Vögel, sie essen. Im Pupario werden die Schmetterlinge am frühen Morgen geboren. Blau, Orange, Braun, Schwarz – in allen Farben flattern sie um Besucher herum.

Der größte Schmetterling ist der Attacus-Atlas und auch diese Spezies kann man im Schmetterlingsgarten von Níjar bewundern.

Carboneras

Eigentlich witzig, denn der Ort ist weder besonders schön, noch bietet er eine auffällige Natur. Im Gegenteil! Wären hier nicht ein paar Restaurants mit richtig tollem Essen, würden wir den Ort den meisten unserer Gäste wohl ehrlich gesagt nicht unbedingt empfehlen. Außer man interessiert sich für Hafen, Zementwerke, Industrietürme, staatliche Wasseraufbereitungsanlagen und ähnliches.

Aber gleich hinter dem Hafen geht es steil bergauf und plötzlich lässt man all diese Hässlichkeit hinter sich, wird begrüßt von sanften Hügeln und hier beginnt er – der Parque Natural Cabo de Gata-Níjar, wie er offiziell heißt.

Um auch gleich hinter der nächsten Kurve mit dem berühmtesten aller Strände aufzuwarten, dem Playa de los Muertos.

Direkt über dem Playa de los Muertos liegt die

Mesa de Roldán

… nicht eigentlich ein Dorf aber wert, erwähnt zu werden.

Der Turm hoch oben über dem Playa de los Muertos ist an sich nichts Besonderes, da man nicht hineinkommt. Der nahegelegene Leuchtturm mit Modellen und Bildern aller spanischen Leuchttürme ist jedoch einen Besuch wert. Aber vor allem ist die Aussicht hier oben atemberaubend und wir empfehlen auf jeden Fall ein Fernglas mitzunehmen!

Weiter geht es auf der Küstenstraße gen Süden und der nächste Ort ist auch nur 5min. entfernt.

Agua Amarga

Das ist er – der Ort mit dem Vibe, ein bisschen Hippie, ein bisschen Kunst und vor allem, viel gutes Essen in netten kleinen Bars und Chiringuitos.

Der öffentliche Strand, in einer hübschen Bucht gelegen, lädt zum Schwimmen ein, um nur 5 m weiter auf dem Strand in einer Chiringuito ein kaltes Bier zu genießen. Es ist ein sehr familienorientierter Strand und gerade unter Spaniern ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Damit kann es in der Hochsaison schon einmal ein bisschen lauter werden. Aber das ist er eben – der spanische Lifestyle wegen dem ihr ja auch hierherkommt 🙂 .

Da dieses Örtchen eben genau diesen Vibe hat, passt auch alles genau zusammen – nur erklären kann man es nicht wirklich! Wenn man durch das Dorf spaziert, mit all seinen kleinen Lädchen in denen auch lokale Künstler immer Raum bekommen ihre Kunst zu präsentieren, auf dem kleinen Marktplatz ein Gläschen Wein genießt, dann kann man ihn förmlich spüren. Und dann weißt du genau was wir meinen …

Auf keinen Fall verpassen sollte man einen Besuch im Real Beach Club – was sich nach einem schicken Beachclub für Schickimickis anhört, ist in Wahrheit eine superschön, saubere Chiringuito mit sehr leckerem Essen und noch leckerererem Wein.

Wer gerne wandert und sich dabei ein bisschen was anschaut sollte auf dem Strand nach links gehen. Dort befindet sich die alte Verladerampe des früheren Hafens von Agua Amarga, in dem die Produktion der Eisenhütte aus Lucainena de las Torres verschifft wurde. Im Übrigen auch ein lohnenswerter Ausflug gerade für alle die gerne fotografieren. Tolle Impressionen gibt es auf der Seite des niederländischen Künstlers Hessel Bosch.

Von Agua Amarga aus geht es weiter und sobald man den Ort Richtung Fernan Perez (dem minikleinen Dreh- und Angelpunkt des östlichen Cabo de Gata) verläßt, kommt man schon an die Abzweigung zu den nächsten Stränden, der Cala de Plomo und der Cala Enmedio.

Der nächste Ort ist wieder nicht fern und heißt

Las Negras

Ehrlich gesagt für uns der am wenigsten schöne Ort Cabo de Gatas. Es wirkt alles sehr voll gebaut, ein bisschen so als hätte man in den 70ern schnell was für den beginnenden Tourismus hochziehen wollen. Ein in die Jahre gekommenes Fischerdorf trifft es wohl ganz gut, wobei die Vulkanlandschaft rund um Las Negras atemberaubend schön ist – besonders zum Wandern! Ab hier erreicht man zu Fuß die Cala San Pedro.

Wir ziehen lieber weiter nach

Rodalquilar

Hier waren wir im Zuge der Ruta de las Minas vorher auch schon einmal, aber bei unserer Fahrt entlang der Küste Richtung Südwesten kommen wir jetzt aus einer anderen Richtung.

Über Alaun, Blei, Silber und Gold haben wir ja schon ausführlich berichtet, aber das kleine Dörfchen Rodalquilar hat noch eine Menge mehr zu bieten.

Im Endeffekt gibt es nur eine kleine Hauptstraße quer durchs Dorf, aber die hat es in sich. Es reihen sich Bar an Bar. Viele davon mit kleinen Kunstausstellungen lokaler Künstler. Alles sieht hübsch und gepflegt aus, ein wenig bunt und farbenfroh – jedenfalls rundum einladend.

Am einen Ende des Dorfes gibt es ein witziges Phänomen, denn das alte, verlassene Dorf ohne fließend Wasser und Elektrizität aus Goldgräberzeiten steht quasi noch genauso neben dem neuen Dorf wie es damals hinterlassen wurde. Wegen Baufälligkeit mittlerweile umzäunt haben die ortsansässigen Künstler es trotzdem geschafft, das ganze alte Dorf ordentlich mit Graffitis zu verschönern.

Außerdem gibt es in Rodalquilar einen wunderschönen botanischen Garten, den

Jardín Botánico el Albardinal

Nach einer intensiven Umgestaltung wurde der botanische Garten in ein Zentrum für Umweltmanagementsystem des Naturparks Cabo de Gata-Níjar verwandelt. Besucher können fast alle Arten der Anpassung von Pflanzen an Trockenheitsperioden beobachten, aber auch viele auf dem europäischen Kontinent einzigartige Spezies kennenlernen.

Und natürlich hat auch der bekannteste Strand von Rodalquilar der Playa del Playazo einiges zu bieten.

Von Rodalquilar setzen wir unsere Fahrt fort, um gleich hinter der nächsten Kurve wieder anzuhalten, nämlich am wunderschönen Aussichtspunkt

Mirador de la Amatista

Es handelt sich hier um einen alten Aussichts- und Beobachtungspunkt der Guardia Civil und man genießt einen Rundblick über all die kleinen Buchten, sowie den höchsten Berg der Umgebung, dem 500 m hohen Pico de los Frailes.

Von dort geht es nur wenige hundert Meter weiter ins kleine Fischerdorf

La Isleta de Moro

La Isleta verkörpert wie kein anderes die typischen Fischerdörfer des Naturparks Cabo de Gata: die kleinen Boote in Strandnähe, die bescheidenen weißen Häuser der Fischer und die außergewöhnliche Ruhe im größten Teil des Jahres, die nur in den Sommermonaten manchmal jäh unterbrochen wird.

Vom Strand aus sieht man die zwei Felsformationen, von denen eine leicht abgetrennt ist. Da es damit sozusagen eine kleine Insel ist, leitet sich hier auch der Name des Dorfes ab „La Isleta del Moro“.

Gleich hinter dem Dorf, immer weiter gen Süden, stößt man auf den Strand von Playa de los Escullos.

Auf der Straße geht es jetzt in Richtung

San José

San José ist das wohl lebendigste Dorf von Cabo de Gata, mit seinen vielen Lädchen und Bars. Der Stadtstrand ist absolut ok, aber warum man eigentlich nach San José fährt, sind die wunderschönen Strände außerhalb des Ortes, die eigentlich einen noch grösseren Superlativ verdienen.

Wenn man den Ort den Schildern entsprechend verlässt, findet man sich irgendwann auf einer „Schotterpiste“ und nach der ersten Sanddüne erreicht man die Strände Playa des Los Genoveses und Playa de Monsul – neben dem Playa de los Muertos sind dies DIE Touristenmagnete in der spanischen Ferienzeit von Mitte Juli bis Mitte September.

Außerhalb dieser Zeit ein absoluter Traum!

Von den wunderschönen Stränden von San José fahren wir jetzt weiter an das Endziel auf dieser Route zum Leuchtturm Arrecife de las Sirenas. Dabei passieren wir

San Miguel de Cabo de Gata

der Ort selbst hat außer ein paar Bars, Restaurants und malerischen Fischerbooten nicht viel zu bieten. Allerdings beginnt hier, mit dem Playa de las Amoladeras rechts von San Miguel und dem Playa de las Salinas auf der linken Seite, der mit Abstand längste Strandabschnitt in Cabo de Gata.

Und es gibt eine weitere Attraktion:
Direkt hinter dem Strand – landeinwärts – liegen die Salinen. Die Gegend von las Salinas ist ein ornithologisches Naturreservat wo man wunderbar Vögel beobachten kann. Hier sieht man das ganze Jahr über Flamingos …

Da der Wanderpfad um das Gewässer zum Schutz der Tiere in einiger Distanz angelegt wurde, solltest du auf jeden Fall ein Fernglas mitnehmen, um diese wunderschönen Vögel betrachten zu können.

Außerdem gibt es eine kleine, malerische Kirche in Las Salinas, welche ein wunderschönes Fotomotiv abgibt. Sie war schon oft Teil von weltberühmten Filmen und auch von Musikvideos. Im unteren Teil ist heute eine Touristeninformation untergebracht.

Ein paar hundert Meter weiter ist die eigentliche Saline, die dem Strandgebiet ihren Namen gibt und wo das Flor de Sal de Cabo de Gata produziert wird.

Die kleinen Häuschen, teilweise noch aus Holz, gleich neben der Saline sind ebenfalls ein beliebtes Fotomotiv. Die Kamera sollte man also immer dabei haben!

Später kann man dann mit dem Auto noch hoch zum Leuchtturm fahren, der auf dem Innenhof eines früheren Castillo gebaut wurde. Von dort gibt es einen Wanderweg entlang der Küste wieder zurück in Richtung San José …

Die Strände Cabo de Gatas

Was an dieser Stelle direkt einmal gesagt werden muss, ist, dass zum einen alle Strände in Cabo de Gata Naturstrände sind – ohne jegliche Einrichtungen wie Liegen, Bars, WCs oder ähnliches. Nur an den Hauptstränden der Dörfer sind solche „Annehmlichkeiten“ zu finden. Aber grade das, macht ja auch den Charme dieser Buchten aus und für unsere Gäste haben wir Sonnenstühle und Sonnenschirme zum Mitnehmen. So wird der Strandausflug trotzdem immer gemütlich und bequem 🙂

Außerdem wirst du an allen Stränden, zumindest an der Ostküste Cabo de Gata‘s, außerhalb der Dörfer sowohl auf leicht bekleidete, halb bekleidete und auch überhaupt gar nicht bekleidete Strandurlauber treffen. Denn hier trägt jeder was er will und wenn es nichts ist 🙂

Playa de los Muertos

Dieser Strand hat 2018 vom Beach-Inspektor den Wow-Award erhalten und rangiert unter den TOP 3 der schönsten spanischen Strände. Er ist ein wahrer Himmel auf Erden – auch, wenn sein Name anderes vermuten lässt.

Der „Strand der Toten“ hat seinen Namen aus alten Zeiten, zu denen noch schiffbrüchige Segler und Piraten am Strand angespült oder mal eben „über Bord“ entsorgt wurden. Dieser naturbelassene Strand mit feinstem Kiesel und glasklarem Wasser eignet sich besonders zum Schnorcheln, gerade rund um den auffälligen Felsen.

Vom Parkplatz aus gibt es auch einen kurzen Spazierweg zum Aussichtspunkt (Mirador) von dem man wirklich den besten Blick auf diese sagenhafte Bucht hat. In der Vor- und Nachsaison ein echter Tipp, aber leider nicht mehr wirklich geheim und daher in der Hochsaison eher zu meiden.

Cala del Plomo

Sechs Kilometer geht es durch eine Rambla (ein ausgetrocknetes Flussbett), mal weich, mal holprig durch eine karge Landschaft die viel Staub aufwirbelt. Am Ende dieser Rambla liegt die Cala del Plomo. Türkisfarbenes Meer, feiner Sandstrand mit einzelnen großen Steinen, daher wieder ideal zum Schnorcheln.

Wer jetzt den absoluten Geheimtipp sucht, geht vom Parkplatz der Cala del Plomo zu Fuß in die Richtung, aus der er kam, um nach ca. 50 m zwischen zwei Steintürmchen einen kleinen Trampelpfad zu betreten. Dem folgt man, sich immer rechts haltend, für ca. 30 min und schon ist man in der Cala de Enmedio.

Alternativ verlässt man die Cala del Plomo in der anderen Richtung und wandert durch die Berge zur Cala de San Pedro. Diese sagenumwobene Bucht erreicht man nur zu Fuß von hier oder ab Las Negras. … oder vom Wasser aus per Boot.

Cala de Enmedio

Von der New York Times zu einem der schönsten Strände Europas gewählt, findet man in dieser Bucht feinsten Sandstrand und so klares Wasser, dass man alles am Meeresboden sehen kann. Wir nennen es immer unsere ganz persönlichen Malediven – nur etwas kälter, da das Wasser natürlich auch hier „nur“ die Temperatur des Mittelmeeres hat und nicht die des Indischen Ozeans 🙂

Wer einmal im Wasser ist, mag in der Regel gar nicht mehr rauskommen, aber ein kleiner Rundgang über die ungewöhnlichen, vom Meer ausgewaschenen Felsformationen rechts und links der Sandbucht lohnen in jedem Fall. Wie immer gilt: Schnorchel Ausrüstung nicht vergessen.

Man kann diese Bucht ebenfalls zu Fuß von Agua Amarga aus erreichen, der Anstieg ist dann ein bisschen steiler als aus der Cala de Plomo. Mit dem Auto ist diese Bucht nicht zu erreichen, was sie auch immer ein bisschen „einsamer“ macht – selbst im Sommer.

Cala de San Pedro

Diese Bucht ist sehr abgelegen und auch von der anderen Seite – von Las Negras aus – zu erreichen … oder mit dem Boot. Überwacht von einem Turm aus dem 16. Jahrhundert und der Festung aus dem 18. Jahrhundert gibt es in dieser Bucht eine echte Besonderheit, denn in der Bucht leben das ganze Jahr über Hippies, die hauptsächlich von der Herstellung von Kunsthandwerk aus Leder, Muscheln oder anderen Materialien leben.

Die Bewohner haben ihre Häuser mit Materialien aus der Region gebaut und leben völlig isoliert von der Moderne und im Einklang mit der Umwelt. Man kann ihre Häuser am Strand oder auch im Inneren des Tals verstreut sehen, wo dank einer natürlichen Wasserquelle Obstgärten zur Selbstversorgung entstehen konnten. Eines dieser Gebäude fungiert als Bar und hat sogar eine Terrasse, auf der du den Strand mit einer kalten Dose Bier, im Schatten sitzend beobachten kannst.

Im Sommer steigt die Einwohnerzahl, da viele junge Menschen hier für ein paar Tage ihre Zelte aufschlagen. So kommt einem die Bucht in der Hochsaison sehr überfüllt vor, ist aber außerhalb der Saison eine wahre Oase der Ruhe und Entspannung.

Playa del Playazo

Es ist eine asphaltierte Straße, die einen die ca. 3 km vom Dorf bis hin zum Strand führt.

Auf einer Düne am Strand steht die imposante Ruine des Castillo de San Ramon, der Festung die zu früheren Zeiten diese Gegend vor Piratenangriffen schütze.

Die schöne Bucht, eingebettet in das Tal von Rodalquilar, mit ihrem sauberen Wasser und dem goldgelben Sandstrand ist gerade bei Familien sehr beliebt, da das Wasser sehr flach ist und somit auch einem Badespaß für die Kleinsten nichts im Wege steht.

Playa de los Escullos

Eigentlich handelt es sich auch hier um ein mini-kleines Fischerdorf – mittlerweile ein fast ausgestorbener Ort der Ruhe. Es gibt mehrere kleine Buchten und die Ruine des Castillo de San Felipe. Berühmt geworden ist dieser Strand durch einzelne Szenen aus James Bond’s „Never say never again“.

Hier startet eine wunderschöne, wenn auch lange, Wanderung nach San José – immer an der Küste entlang.

Playa des Los Genoveses

Diese ca. 1,5 km lange Bucht mit ihrem feinen, goldenen Sand, umringt von Agaven ist nicht nur fürs Auge eine echte Wucht. Das Wasser ist so seicht, dass man etliche Meter weit im Wasser spazieren gehen kann und es ist so klar, wie man es wirklich nicht oft sieht.

Den Namen verdankt diese Bucht übrigens den Truppen aus Genua, die hier im 12. Jahrhundert landeten, um Alfonso VII bei der Rückeroberung Almerías zu unterstützen.

Man kann vom Playa de los Genoveses nun entweder mit dem Auto zur nächsten wunderschönen Bucht fahren oder auf dem Pfad über mehrere weitere kleine Buchten wandern, um am Ende am Playa de Monsul anzukommen.

Playa de Monsul

Dieser Strand, mit seinem auffälligen Lavafelsen, ist vor allem durch Indiana Jones und einer Szene mit Sean Connery sehr berühmt geworden. Auch hier finden wir seichtes Wasser, feinsten Sandstrand und glasklares Wasser.

Wir persönlich mögen diese beiden Sandstrände von San José wesentlich lieber als den doch sehr „knubbeligen“ Kieselstrand der Playa de los Muertos. Das Wasser ist allerdings bei allen einfach unschlagbar.

An den Stränden von San José kann man gerade in der Vor- und Nachsaison wunderbare Badetage verbringen, ein schönes Picknick am Strand machen oder in einer der vielen Tapabars im Dorf einkehren.

Playa de las Salinas

Dies ist der mit seinen 5 km mit Abstand längste Strand von Cabo de Gata. Am Strand entlang kann man überall parken und gelangt dann über kleine Holzstege an den Strand.

Dieser Strand ist einer der wenigen an denen man einen Sonnenuntergang über dem Meer geniessen kann. Alle anderen liegen eher in östlicher oder südöstlicher Richtung und damit sieht man dann nur den Sonnenaufgang. Für spektakuläre Fotos heißt es also in der Regel früh aufstehen 🙂

Am südlichsten Ende des Strandes kommt man durch La Fabriquilla. Hier sollte man auf jeden Fall eine Kanutour buchen. (Es gibt mittlerweile viele Anbieter, gerne helfen wir euch hier weiter!) Die Kanutouren gehen Richtung Leuchtturm rund um das Riff der Sirenen. Die Touren hier sehr abwechslungsreich und aufgrund der Strömung auch eine sportliche Herausforderung – und wunderschön.

Arrecife de las Sirenas

Das Riff der Sirenen ist nicht wirklich ein Strand aber ideal zum tauchen und schnorcheln. Es gibt eine kleine Bucht in der man in die Unterwasserwelt starten kann. Und man kann das Riff per Kanu von La Fabriquilla aus erkunden (siehe oben).

Es wird erzählt, dass an diesem Ort im Altertum sehr viele Mönchsrobben lebten. Die Matrosen erlagen dem Irrglauben, dass es sich beim Schrei der Robben um den Gesang von Meerjungfrauen (Sirenen) handelte. Daher entstand der Name Riff der Sirenen.

Nachdem wir jetzt quasi die gesamte Provinz abgeklappert haben, wird es jetzt Zeit, dass wir uns den Sehenswürdigkeiten Almerías widmen. Vom Naturpark Cabo de Gata ist es nur ein Katzensprung … Nach einer 15 minütigen Autofahrt sind wir schon mitten in der Stadt und können uns einen Parkplatz suchen.

Sehenswürdigkeiten in Almería Capital – der Hauptstadt der Provinz Almería

Almería hat als Stadt ziemlich viel zu bieten. Es gibt natürlich viele Märkte und auch einen großen Mercado Central, wo man lukullisch so ziemlich alles findet, was das Gourmetherz höherschlagen lässt. Wer einmal die Auswahl frischer Fische gesehen hat, wird zukünftig in seinem Heimatland nicht mehr so richtig glücklich 🙂 .

Es gibt ein bekanntes Jazz-Festival und überhaupt ist Almería musikalisch gesehen sehr hip. Almería ist die Heimat vieler Jazzmusiker, Flamencomusiker, -Sänger und -Tänzer und auch der musikalisch weltweit größte Exportschlager, David Bisbal, ist ein Ur-Almerienser. Er ist zwar der einzige aber auch beste Botschafter unserer Provinz, den wir uns vorstellen können. Er l(i)ebt Almería mit jeder Faser.

Die Alcazaba de Almería

Der wohl wichtigste Anziehungspunkt Almerías ist und bleibt die Alcazaba, hoch thronend über der Stadt und von überall gut sichtbar. Der Name leitet sich vom arabischen al-qasbah ab, einer innerhalb oder außerhalb von Städten gelegenen Festung. Mit dem Bau der Alcazaba wurde im Jahr 955 begonnen und sie war der Sitz der lokalen Regierung. Auch sollte die Festung bei Gefahren den Bewohnern zum Schutz dienen. Darum wurden innerhalb der Verteidigungsmauern und Festungstürme Häuser, Plätze und auch eine Moschee gebaut.

Die Kathedrale von Almería

Natürlich gibt es auch in Almería unzählige wunderschöne Kirchen und, wie es sich für ein katholisches Land gehört, eine besondere und faszinierende Kathedrale. Bis in die 1520er Jahre stand genau hier eine Moschee, die einem Erdbeben zum Opfer fiel. Der Bau der Kathedrale an dieser Stelle dauerte ganze 40 Jahre. Und wer sich wundert, dass die Kathedrale von ihrer Bauweise her an eine Festung erinnert, dem sei gesagt, dass dies nicht zufällig so ist. Die Kathedrale sollte so vor Überfällen von Piraten schützen.

Los Refugios de la Guerra Civil

Eine weitere Besonderheit Almerías sind die „Refugios de la Guerra Civil“. Hierbei handelt es sich um eine Bunkeranlage, die während des Bürgerkrieges zum Schutz vor Luftangriffen unter dem heutigen Paseo de Almería, der Hauptgeschäftsstraße, gegraben wurde. Während des Bürgerkrieges konnten hier bis zu 40.000 Einwohner Schutz suchen und es gab sowohl eine Lebensmittelstation als auch eine Krankenstation zur ärztlichen Versorgung.

Alleine in der Zeit von 1936-1939 gab es 52 Bombenangriffe mit mehr als 750 Bomben.

Aires de Almería

Ein von den Mauren überliefertes Kulturgut findet sich in den Aires de Almería, ein traditionelles arabisches Bad, wo man einen tollen Tag in luxuriöser Atmosphäre verbringen kann. Gebaut wurde es an der Stelle, wo zu Zeiten der Mauren die arabische Souks lagen.

Aljibes Árabes de Jairán

Die arabischen Zisternen sind ein Meisterwerk des andalusischen Wasserbaus in Almería. Sie wurden im 11. Jahrhundert im Auftrag König Jairáns errichtet.

Sie waren Teil des Wassernetzes, dass zur Versorgung der Bevölkerung über öffentliche Quellen und Brunnen und natürlich der Truppen geschaffen wurde. Im Gegensatz zu öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen waren Privathäuser damals noch nicht an das Netz angeschlossen.

König Jairán war der erste König des unabhängigen Königreichs von Almería. Unter seiner Herrschaft (zwischen 1012 und 1028) erlebte Almería eine wirtschaftliche Blüte. Die Stadt wuchs schnell und Jairán verstärkte die Festung und die Mauern der Stadt. Es war auch Jairán, der die Schaffung einer Wasserleitung aus den Quellen von Alhadra und der Zisterne außerhalb der Mauern der ummauerten Stadt anordnete. Er stellte seinen Bau unter die Herrschaft seines Nachfolgers Zuhaír (1028-1038). Traditionell sind sie jedoch unter dem Namen Aljibes de Jairán (Zisterne des Jairán) bekannt.

Das gespeicherte Wasservolumen betrug 630.000 l, eine Menge, die ausreichte, um eine Stadt mit 30.000 Einwohnern zu versorgen – auch während einer langen Belagerung.

Dieser Bau wurde in der Zeit von König Ibn Sumadih mit einer neuen Kanalisierung erweitert, die die Aljama-Moschee erreichte und den Rest der Stadt versorgte. Muss gerade etwas grinsen – wie klein doch damals so Städte waren …

Das Castillo de San Cristobal

Gleich gegenüber der Alcazaba, auf dem nächsten Hügel, dem Cerro de San Cristobal, liegt das Castillo de San Cristobal. Der Hügel ist umrandet von den Ruinen einer Festungsmauer aus dem 11. Jahrhundert (Jairán lässt grüßen). Die Mauer wiederum enthält wiederum mehrere Festungstürme, um ihre militärische Dominanz zu demonstrieren. Auffallend hierbei ist, dass von den sieben vorhandenen Festungstürmen drei viereckig sind und von muslimischen Architekten entworfen wurden. Die anderen vier sind halbrund: Sie wurden nach der ersten christlichen Reconquista (Wiedereroberung) durch Alfonso VII im Jahr 1147 erbaut.

Das Castillo de San Cristobal, ursprünglich eine muslimische Militärfestung, ist heute als Kulturdenkmal geschützt.

El Cable Inglés

Im Hafen von Almería findet man noch eine weitere Besonderheit: El Cargadero de Mineral oder auch die English Cable. Diese Verladestation befindet sich an der Playa de las Almadrabillas. Ihren Namen hat „El Cable Inglés“ von ihrem ursprünglichen Besitzer, der britischen Bergbaugesellschaft „The Alquife Mines Railway Ltd“. Der Bau begann im Jahr 1902 und ist ein Meisterwerk der Eisenarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts.
Es besteht aus zwei Teilen: dem Zugang, der den Bahnhof mit dem Pier verbindet, und dem Pier selbst, durch den die Züge direkt in den Laderaum der Schiffe entladen werden konnten. Ihr Zugang beginnt am Terminal der Eisenbahn, deren Mittelteil in großen Bögen auf Steinsäulen ruht, die durch Metallteile auf der Basis großer Eisenbalken getrennt sind. 1998 wurde er wegen seiner historischen, symbolischen und ästhetischen Werte für kulturell interessant erklärt.

Was hat John Lennon in Almería verloren?

Ein weiteres Highlight ist die Bronzestatue von John Lennon, die an jene Zeiten 1966 erinnert in denen John Lennon in Almería den Film „How I won the war“ drehte und auch den Song „Strawberry Fields Forever“ schrieb. Er lebt zu dieser Zeit in dem Haus, in dem heute das Filmmuseum untergebracht ist.

Die Museen von Almería

Dieses moderne, interaktive Museum erklärt die Geschichte der Stadt Almería.

Das Museum erstreckt sich über drei Etagen und zeigt ein großformatiges Reliefmodell der Stadt, sowie einen fünfminütigen hochauflösenden Film über die Geschichte und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Almerias, der hauptsächlich mithilfe von Drohnen gedreht wurde. Das Modell und der Film bieten Besuchern eine hervorragende Einführung in die Stadt Almería – eine gute Möglichkeit, sich zu orientieren und zu sehen, was die Stadt zu bieten hat.

Nicht ohne Grund nennen wir dieses Museum also als Erstes 😉.

Jede Etage des Museums deckt eine andere Epoche ab, mit Details zu den wichtigsten Charakteren, der typischen Kleidung und den traditionellen Bräuchen:
Die erste zeigt das maurische Almería, die zweite das christliche und die dritte das zeitgenössische Almería aus dem Blick von Carmen de Burgos, auch bekannt als Colombine (Frauenrechtlerin und Spaniens erste ausgebildete Journalistin).

… besser bekannt als Archäologische Museum von Almería. Untergebracht in einem preisgekrönten zeitgenössischen Gebäude zeigt es den beträchtlichen archäologischen Reichtum der Provinz, von prähistorischen Überresten, die von den Brüdern Siret in Los Millares entdeckt wurden, bis hin zu römischen Statuen.

Ein Großteil der Exponate stammt aus der Kupfer- und Bronzezeit. Innovative Displays im ersten und zweiten Stock zeigen, wie die frühesten Gemeinden von Los Millares und El Argar lebten (3. und 2. Jahrtausend v. Chr.)und ihr Land bewirtschafteten, sowie Rekonstruktionen historischer Denkmäler aus dieser Zeit wie z.B. die Grabkammern.

Ein kreisförmiger „Grab“-Bereich mit Modellskeletten, die genau so angeordnet sind, wie sie gefunden wurden, ist die beste Art einen Dolmen zu sehen – weit angenehmer und zugänglicher, als die dunkle und klaustrophobische Erfahrung einer echten Begehung 🙂 . Eine audiovisuelle Anzeige bildet die Bestattungsrituale nach.

Funde aus der Römerzeit, darunter eine schöne Statue, den Bacchus von Chirivel, sowie Relikte aus der islamischen Zeit finden sich ebenfalls in diesem Museum, das im Übrigen in der wunderschönen Escuela de Arte untergebracht ist, einem alten Kloster.

Diese wunderschöne Galerie befindet sich im traumhaft restaurierten Haus der 2014 verstorbenen Doña Francisca Torres Diaz. Sie war eine Geschäftsfrau aus Almería und passionierte Umweltschützerin, dank derer die Ostküste Almerias einige der schönsten und unberührtesten Strände Andalusiens bietet.

Das im Frühjahr 2015 eröffnete Casa Vasca (Haus im baskischen Stil) aus den 1920er Jahren ist ein Kulturzentrum und Ausstellungsraum mit almeriensischer Kunst aus den 1880er bis 1970er Jahren. Drei Räume sind der Grupo Indaliano gewidmet, Künstlern der Stadt aus den späten 1940er und frühen 1950er Jahren, darunter Miguel Martinez Gomez und Jesus de Perceval.

Dieses Museum ist neben dem Museo de Arte Doña Pakyta, dass in einem historischen Gebäude untergebracht ist, der andere Teil des Kunstmuseums von Almería.

Das elegante zeitgenössische Gebäude des Kunstmuseums beherbergt die komplette Sammlung zeitgenössischer Kunst der Stadt ab dem Jahr 1980.

Das Gebäude verfügt über eine Dauerausstellung im Erdgeschoss und temporäre Ausstellungen, in der Regel zeitgenössischer Künstler, in den oberen Etagen.

Diese Sammlung befand sich zuvor in einem wunderschönen neomaurischen Gebäude, welches zur Zeit restauriert wird, aus dem Jahr 1927 auf demselben Platz.

Dieses kleine, private Museum, das 2015 eröffnet wurde, ist das Haus des bekanntesten spanischen Intellektuellen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der aus Galizien stammende Dichter, Essayist, Schriftsteller und Übersetzer Jose Angel Valente (1929-2000) bewohnte das traditionelle Haus, mit Fliesenböden und Holzbalkendecke, in den letzten 15 Jahren seines Lebens.

Während seiner Zeit außerhalb Spaniens erwarb Valente einen Master in Oxford, war Übersetzer für die WHO in Genf und arbeitete für die UNESCO in Paris.

Valentes Gedichte wurden zwischen 1947 und 1996 veröffentlicht – fast 50 Jahre schrieb er über Themen wie Verlust, Tod, Exil und das zeitgenössische Spanien. Valente kehrte Mitte der 80er Jahre nach Almería zurück und war stark an vielen kulturellen, künstlerischen und sozialen Aktivitäten beteiligt. Wie Doña Pakyta war er ein großer Unterstützer des Parque Natural Cabo de Gata-Nijar.

Das Filmmuseum befindet sich im renovierten Santa Isabel (lokal bekannt als Cortijo Romero), wo John Lennon 1966 während der Dreharbeiten zur Komödie „Wie ich den Krieg gewann“, übernachtete. Die Villa, in der Lennon auch das Beatles-Lied „Strawberry Fields Forever“ schrieb, befindet sich in der Gegend von Villablanca außerhalb des Zentrums.

Ferner wohnten hier zeitweise auch andere bekannte Persönlichkeiten wie Clint Eastwood und Brigitte Bardot um nur zwei zu nennen.

Neben der originalgetreuen Unterkunft der Stars ist das Museum auch eine audiovisuelle Hommage an Almería als Drehort – in den 1960er und 1970er Jahren wurden hier in der Nähe Hunderte von Spaghetti-Western gedreht, darunter die Klassiker „The Good, The Bad and The Ugly“, sowie „A Fistful of Dollars“ von Sergio Leone, aber auch der Teile von „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“. Du kannst heute noch drei Wild-West-Filmsets in der Wüste von Tabernas besuchen.

Zu den Veranstaltungen im Museum gehören Konzerte, Ausstellungen und Filmvorführungen. Im Außenbereich befindet sich ein kleines Auditorium für Präsentationen. Das Museum ist ein verstecktes Juwel.

Nimm dir ein bisschen Zeit und schau dir eine Reihe von Videos über Cortijo Romero und das Casa del Cine an, darunter auch über die Rückkehr von Cynthia Lennon Mitte der 2000er Jahre.

Das Museum der spanischen Gitarre ‚Antonio de Torres‘ ist mehr als ein Museum; ein Ausstellungs- und Informationszentrum, in dem die Besucher auf einfache Weise die Hauptmerkmale eines der beliebtesten Musikinstrumente weltweit kennenlernen können.

Das am meisten genutzte und hergestellte Instrument in der Geschichte der Weltmusik stammt aus der Hand des Gitarrenbauers Antonio de Torres, der als Vater der zeitgenössischen Gitarre gilt.

Dieses Museum bietet den Teilnehmern viel mehr als eine einfache Abfolge von Exponaten. Es ist ein besonderer, didaktischer, interaktiver und attraktiver Kulturraum, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

So! Nun haben wir uns nach soviel bildender Kultur doch eine Pause verdient. Und Tapas sind ja auch sooooo kulturell wertvoll 🙂

De Tapas en Almería

Almería, ganz allgemein eine der (wenn nicht die) unbekanntesten Provinzen Andalusiens, konnte auch gastronomisch noch keine große Bekanntheit aufbauen. Zu den Sehenswürdigkeiten in Almería gehören daher auch ganz sicher die traditionellen Tapabars.

Wer hier urlaubt wird sich nicht nur wegen der bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten, unberührten Landschaften und wunderschönen Stränden fragen, wieso er vorher eigentlich noch nie hier war. Auch die Gastronomie ist ausgezeichnet! Darum war Almería im Jahr 2019 auch gastronomische Hauptstadt Spaniens.
Das Umland Almerías hat die besten Produkte ihrer Art mit tollen traditionellen Rezepten, von jungen Köchen heute natürlich neu und modern interpretiert. Nirgendwo isst man in unserer Provinz besser als in der Hauptstadt!

Wenn du mehr erfahren möchtest über alles rund um Thema Essen in Almería lade dir hier unser EBOOK runter

Und bei deinem Besuch im Cortijo El Sarmiento bekommst du natürlich ganz tagesaktuell die heißesten Geheimtipps in Sachen Tapabars.

Oder du klickst dich hier gleich zur ultimativen Liste unserer Lieblingsrestaurants – in Almería Capital, aber natürlich auch im Rest der Provinz!